Entrepreneurial Thinking in der PR-Branche: Kommunikation und Unternehmertum
Was bedeutet Entrepreneurial Thinking überhaupt?
Entrepreneurial Thinking meint das unternehmerische Denken und Handeln mit Blick auf Chancen, Innovationen, Verantwortung und wirtschaftliche Tragfähigkeit. Es geht darum, reaktiv zu agieren, aber auch proaktiv Märkte zu gestalten, Risiken kalkuliert einzugehen, kreative Lösungen zu entwickeln und dabei wirtschaftlich nachhaltig zu arbeiten.
In der PR bedeutet das, dass man Botschaften verbreitet, strategisch mitgestaltet, neue Formate ausprobiert, Prozesse optimiert und eigene Angebote entwickelt.
PR als Werttreiber im Unternehmen
Kommunikation erfüllt im Unternehmenskontext eine klare Funktion. Sie entfaltet ihre Wirkung dann am stärksten, wenn sie eng mit wirtschaftlichen Zielen verknüpft ist. Öffentlichkeitsarbeit verfolgt keinen Selbstzweck.
Sie muss auf die strategische Gesamtentwicklung des Unternehmens ausgerichtet sein. Inhalte sollten nicht isoliert produziert werden. Entscheidend ist, dass sie zur Markenpositionierung, zur Generierung qualifizierter Leads oder zur Unterstützung des Vertriebs beitragen.
Die thematische Planung erfordert ein fundiertes Verständnis für Marktveränderungen und deren Dynamik. Nur wenn Entwicklungen antizipiert werden, entstehen relevante Kommunikationsimpulse. Genau hier setzt unternehmerisches Denken an.
Es schafft die Grundlage dafür, PR als funktionalen Hebel und wirtschaftlichen Wertfaktor zu nutzen. Die Wahrnehmung als reine Ausgabeposition im Budget wird dadurch vermieden.
Von der Pressestelle zum Innovationstreiber
PR-Teams agieren als kreative Einheiten, strategische Ideengeber und organisatorische Schnittstellen innerhalb eines Unternehmens. Unternehmerisches Denken erweitert die Handlungsspielräume in der Kommunikation. Es schafft die Grundlage dafür, neue Rollen zu übernehmen, beispielsweise als Impulsgeber für digitale Produkte, als Motor für unternehmensinterne Veränderungen oder als strategischer Gesprächspartner der Geschäftsleitung.
Diese Entwicklung erfordert betriebswirtschaftliches Verständnis. PR-Fachleute müssen bereit sein, über gewohnte Zuständigkeiten hinauszudenken und Verantwortung zu tragen. Dazu zählen auch Entscheidungen zu Budgetfragen, zur Personalstruktur oder zur Auswahl technischer Werkzeuge.
Selbstständigkeit als logische Konsequenz
Die Verbindung zwischen Unternehmertum und Kommunikation zeigt sich besonders deutlich bei selbstständigen PR-Beratern und kleinen Agenturen. In diesem Umfeld ist unternehmerisches Denken eine grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliches Bestehen. Kundenakquise, Projektkalkulation, Honorarverhandlung, Rechnungsstellung und kreative Leistung müssen gleichzeitig bewältigt werden. Kommunikationswissen allein reicht dafür nicht aus.
Viele Nachwuchskräfte erkennen bereits während des Studiums die Möglichkeit zur Selbstständigkeit. Erste Schritte erfolgen oft über eigene Podcast-Formate, spezialisierte Social-Media-Angebote oder freiberufliche Content-Erstellung. Orientierung und Hilfestellung bieten Programme und digitale Werkzeuge wie Lexware „Gründen im Studium“, die praxisnahe Empfehlungen und technische Unterstützung für den Einstieg in die berufliche Selbstständigkeit bereitstellen.
Intrapreneurship: Unternehmerisch denken im Angestelltenverhältnis
Auch innerhalb von Unternehmen gewinnt unternehmerisches Denken zunehmend an Relevanz. Intrapreneurship beschreibt die Haltung, unternehmensintern Verantwortung zu übernehmen, Ideen aktiv einzubringen und über Abteilungsgrenzen hinweg zu agieren. Angestellte, die auf diese Weise handeln, entwickeln sich zu wichtigen Bezugspersonen im Unternehmen.
In der PR bedeutet das beispielsweise, neue Geschäftsmodelle kommunikativ zu begleiten, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen oder Kommunikationsprozesse durch den gezielten Einsatz von KI und Automatisierung weiterzuentwickeln.
Intrapreneurial Thinking bringt konkrete Vorteile für die Organisation und die berufliche Entwicklung kommunikativer Fachkräfte.
Welche Kompetenzen braucht es konkret?
Entrepreneurial Thinking in der PR erfordert ein breites Skillset, das über klassische Kommunikationskompetenzen hinausgeht:
PR neu denken heißt unternehmerisch denken
Die PR-Branche befindet sich in einem grundlegenden Umbruch. Herkömmliche Kommunikationsstrukturen verlieren an Bedeutung. Hybride Arbeitsmodelle und neue Medienformate verändern die Rahmenbedingungen dauerhaft. In diesem dynamischen Umfeld reicht fachliche Expertise allein nicht aus. Entscheidend ist die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken und zu handeln.
Entrepreneurial Thinking erfordert eine grundsätzliche Veränderung der Haltung. Der Fokus verlagert sich von reiner Umsetzung hin zu aktiver Mitgestaltung, Verantwortungsübernahme und kontinuierlicher Weiterentwicklung. Dieser Wandel betrifft sowohl einzelne Fachkräfte als auch ganze Kommunikationsteams. Nur mit dieser Haltung lässt sich der strategische Wert von PR ausschöpfen. Kommunikation wird so zu einem verbindenden Element zwischen Unternehmen, gesellschaftlichem Umfeld und zukünftiger Entwicklung
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