Shipper only, not Seller - Beim Online-Shopping stößt Du manchmal auf den Hinweis „Shipper only, not Seller“. Auf den ersten Blick wirkt er verwirrend, doch er ist ein wichtiger rechtlicher Hinweis.
Er klärt, wer wirklich für Dein Paket und dessen Inhalte verantwortlich ist. In diesem Artikel erkläre ich Dir Schritt für Schritt, was dieser Hinweis bedeutet, wie Du zwischen Shipper und Seller unterscheiden kannst und worauf Du achten solltest, um Missverständnisse beim Kauf zu vermeiden.
Praxis-Tipps
21.10.2025
Shipper only, not Seller – Was bedeutet das für Dich?
Du hast online bestellt, vielleicht bei einem bekannten Marktplatz, und entdeckst auf der Rechnung oder in den Versandinformationen den Vermerk „Shipper only, not Seller“. Aber was genau steckt dahinter?
Einfach gesagt, unterscheidet dieser Hinweis die Rolle des Versenders von der des eigentlichen Verkäufers. Während der „Shipper“ nur den Versand übernimmt, bleibt der „Seller“ Dein rechtlicher Ansprechpartner.
Wer ist der Seller?
Der Seller, also der Verkäufer, ist die Person oder Firma, bei der Du den Kaufvertrag abgeschlossen hast. Mit dem Klick auf „Jetzt kaufen“ wird der Vertrag rechtsgültig und der Seller ist für die Ware verantwortlich. Dazu gehören:
. Die Qualität des Produkts
. Einhaltung der Produktbeschreibung
. Gewährleistung und Garantien
. Kundenservice bei Problemen oder Rückfragen
Ganz egal, wer das Paket verschickt, der Seller bleibt Dein direkter Ansprechpartner.
Wer ist der Shipper?
Der Shipper ist der Logistikdienstleister. Er erhält vom Seller den Auftrag, die Ware zu verpacken und zu versenden. Nach der Übergabe an den Transportdienstleister (DHL, DPD, UPS etc.) endet seine Verantwortung. Er kann keine Reklamationen bearbeiten und hat keinen Einfluss auf Preis, Qualität oder Vertragsbedingungen.
Der Hinweis „Shipper only, not Seller“ zeigt also klar: „Ich verschicke nur die Ware, ich bin nicht Dein Verkäufer.“
Typische Situationen, in denen „Shipper only, not Seller“ auftaucht
1. Dropshipping
Dropshipping ist ein beliebtes Modell im E-Commerce. Der Onlineshop verkauft Produkte, lagert sie aber nicht selbst. Sobald Du bestellst, leitet der Shop die Bestellung an den Hersteller oder Großhändler weiter.
Dieser fungiert als Shipper und versendet das Paket direkt an Dich. Der Onlineshop bleibt aber der Seller, bei dem Dein Kaufvertrag liegt.
2. Fulfillment-Dienstleister
Viele Händler lagern ihre Produkte bei einem Fulfillment-Dienstleister, etwa Amazon FBA. Auch hier wird der Versand ausgelagert: Amazon übernimmt das Verpacken und Versenden (Shipper), der Händler bleibt für Rückfragen und Garantien Dein Seller.
3. Unternehmen mit mehreren Standorten
Große Marken haben oft ein zentrales Lager, das sich von der offiziellen Firmenadresse unterscheidet. In diesem Fall ist das Lager der Shipper, während die Firma als Ganzes Dein Seller bleibt.
Warum ist dieser Hinweis praktisch?
Der Hinweis schützt Dich davor, im Problemfall an die falsche Stelle zu wenden. Einige Situationen, in denen Du den Unterschied wissen solltest:
Produktprobleme
Wenn das Paket beschädigt ist oder die Ware nicht funktioniert, wendest Du Dich an den Seller, nicht an den Shipper.
Rücksendung oder Widerruf
Dein 14-tägiges Widerrufsrecht gilt gegenüber dem Seller. Du sendest die Ware also an die vom Seller angegebene Adresse, nicht an die des Shipper.
Fragen zur Rechnung
Unklarheiten klärst Du direkt mit dem Seller.
Kurz gesagt: Der Shipper liefert nur, der Seller ist rechtlich verantwortlich.
Praktische Tipps für Käufer:innen
. Überprüfe das Impressum und die AGB des Sellers. Dort findest Du die Adresse für Rücksendungen und Kontaktdaten.
. Notiere die Versandinformationen, aber vertraue nicht darauf, dass der Shipper Reklamationen bearbeiten kann.
. Dropshipping beachten: Häufig taucht der Hinweis hier auf. Informiere Dich vorab über den Seller, um spätere Probleme zu vermeiden.
. Versandprobleme: Wenn das Paket beschädigt ist, fotografiere den Zustand und kontaktiere sofort den Seller.
Rechtliche Bedeutung
. Dein Kaufvertrag besteht mit dem Seller.
. Der Shipper hat keinen Vertrag mit Dir.
. Rücktritt, Umtausch oder Reklamation erfolgen über den Seller.
. Zahlungsabwicklung erfolgt über den Seller, auch wenn der Shipper das Paket verschickt.
Fazit
Der Hinweis „Shipper only, not Seller“ ist keine Warnung oder ein Problem, sondern ein wichtiger rechtlicher Hinweis. Er zeigt, dass der Versand ausgelagert wurde, Du aber weiterhin den Seller als Ansprechpartner hast.
Damit weißt Du, wohin Du Dich bei Fragen, Problemen oder Rücksendungen wenden musst. Dein Geld hat der Seller erhalten – deshalb ist er für die Lösung von Problemen zuständig.
Wenn Du diese Unterscheidung verstehst, bist Du bestens gerüstet für sicheres Online-Shopping und vermeidest Missverständnisse zwischen Versanddienstleister und Verkäufer.
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